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DR KLAUS MUELLER

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AUFNAHME EINES GESPRAECHS. Literarische (Selbst-) Bestimmungen von Homosexuellen in der Weimarer Republik (Suhrkamp 1984)

“Bei der Suche nach Texten aus der Weimarer Republik, in denen, wie unterschiedlich auch immer, die Geschichte der Homosexuellen verhandelt wird, dokumentiert sich noch einmal die Ohnmacht des Geschriebenen gegenüber den bestehenden Verhältnissen. Was damals, am 10. Mai 1933, an Literatur aus dem Hirschfeldschen Institut für Sexualwissenschaften in Berlin öffentlich verbrannt wurde, kam später, besonders in den fünfziger und sechziger Jahren, nur schwer auf den literarischen Markt.
Dokumente schwulen Selbstbewusstseins wie etwa Bruno Vogels Alf, 1929 in einem linken Verlag erschienen und in Thematik und Zielrichtung das, was man einen “programmatischen Homosexuellenroman” nennen könnte, verschwanden für lange Zeit, erst in den letzten Jahren wurden einige des damals wichtigen Publikationen neu veröffentlicht – hauptsächlich von kleinen Verlagen.
Auch der Erstlingsroman von Klaus Mann Der fromme Tanz, der, 1925 erschienen, in den Streifzügen durch die Subkulturen von Berlin and Hamburg etwas vermittelt von dem Lebensgefühl junger Homosexueller in den zwanziger Jahren, fand keine Platz in der Reihe von Neuauflagen seiner Romane in den siebziger Jahren und wurde erst 1982 durch einen kleinen Verlag wieder auf den Markt gebracht.
Den Georg zu lesen, den Alf, den frommen Tanz, das sind Versuche, etwas über das Leben, die Lebensmöglichkeiten von Homosexuellen in der Weimarer Republik zu erfahren. Verbindungen zu suchen über literarische Texte.“

BIBLIOGRAPHICAL REFERENCE ESSAY
Klaus Mueller: Aufnahme eines Gesprächs. Literarische (Selbst-)Bestimmungen von Homosexuellen in der Weimarer Republik. In: Andere Verhältnisse. Frankfurt a/M, Suhrkamp 1984. (S. 165-199)
[The beginning of a conversation: Literary (Self)Definitions of Gay  Men in the Weimar Republic]